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2020 landeten Millionen Meldedaten österreichischer Haushalte im Darknet. Ursache: Ein technischer Fehler bei einem externen Dienstleister der damaligen GIS (heute OBS). Jetzt, vier Jahre später, hat das Gericht bestätigt: Das war ein klarer Verstoß gegen die DSGVO – und der ORF ist dafür verantwortlich. Doch was hat das mit deinem Arbeitsalltag zu tun? Mehr, als du denkst.
1. Fehler in der Technik – gemacht von Menschen
- Nicht die Technik versagt – sondern ihre Anwendung: Eine unzureichend abgesicherte Datenbank, falsch gesetzte Rechte, fehlende Kontrolle. Alles Dinge, die jemand übersehen hat.
- Das kann überall passieren: Bei uns, bei euch im Team, bei dir.
2. Externe Tools entlasten nicht von Verantwortung
- „Das macht der Dienstleister“ zählt nicht: Auch wenn wir mit IT-Partnern arbeiten, sind wir als Organisation verantwortlich.
- Deshalb musst du genau hinschauen: Wo landen die Daten, die du weitergibst oder verwaltest? Wer hat Zugriff?
3. Was zählt, sind auch „kleine“ Daten
- Meldedaten wirken harmlos – sind es aber nicht: Name, Adresse, Geburtsdatum – mit diesen Infos kann viel Schaden angerichtet werden.
- Deshalb: Keine Weitergabe ohne Grund. Kein Export ohne Kontrolle.
4. Du bist Teil der Sicherheitskette
- Systemupdates, Passwortwechsel, Zugriffskontrolle – das sind keine IT-Spezialaufgaben.
- Wenn du ein Tool nutzt, bist du mitverantwortlich. Auch wenn du „nur“ Benutzer:in bist.
5. Datenschutz ist kein Extra – er ist überall
- Schon das Wegspeichern eines Exports kann kritisch sein: Wohin speicherst du Excel-Listen mit Namen?
- Wer schaut drauf, wenn du im Urlaub bist?
- Und: Muss diese Liste überhaupt existieren?
Fazit
Der GIS-Datenleck war nicht nur ein technischer Fehler – er war das Ergebnis mangelnder Achtsamkeit, fehlender Kontrolle und unterschätzter Verantwortung. Datenschutz ist nicht nur etwas für Jurist:innen oder die IT – sondern Teil unseres Alltags.
Denn ob Daten geschützt bleiben, entscheidet sich oft in ganz kleinen Momenten – am Bildschirm, beim Speichern, beim Weitersenden.
Drei Dinge, die du ab jetzt tun kannst
- 🔐 Daten nur speichern, wenn du sie wirklich brauchst
- 🔄 Tools regelmäßig updaten oder Updates aktiv anstoßen
- 🤔 Bei Unsicherheit: Frag dein Datenschutz-Team oder IT-Team – lieber einmal zu oft
Links zum Artikel
Artikel 32 DSGVO – Sicherheit der Verarbeitung – gdpr.eu
DSB-Entscheidungen – darunter auch zum GIS-Datenleck – dsb.gv.at
IT-Sicherheit im Alltag – einfache Maßnahmen für Mitarbeitende – kryptoguide.de
Technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM einfach erklärt) – activemind.de
Datenpanne bei der GIS – das ist bekannt – heise.de