DSGVO-Freundliches VS Google Standard Website Tracking

Arnold Redhammer | 28.August 2020

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Jeder kennt google Analytics! Der ein oder andere kennt auch noch Matomo oder Piwik, und dann wirds schon wieder ruhig wenn's darum geht wie man denn am besten mitbekommt, wer sich so auf der eigenen Website tummelt. Von der Open-Sourcelösung Open Web Analytics haben mal wieder nur ein paar Nerds gehört. Brisanterweise haben viele zudem zwar eine tracking-Lösung implementiert (Google Analytics vom Website-Ersteller automatisch gleich mit geliefert) aber werten diese nicht mal aktiv aus. Gerade im Angesicht des PrivacyShield Urteils muss das einfach nicht sein! Auch wenn Google so etwas natürlich freut; den Datenschutz freut das nicht unbedingt! Wir sollten also daran etwas ändern ;)

Für das Inbetrachtziehen von Google Analytics Alternativen sprechen vielfältige Gründe. Abgesehen vom Preis für Premiumfunktionen werden bei Google nun mal die Daten auch in den USA gespeichert was vor allem auf Grund des PrivacyShield-Urteils eher problematisch ist. Und auch davon abgesehen: müssen wir Google wirklich mit noch mehr Daten füttern ?

Matomo

Matomo / Piwik, ist die wohl bekannteste Lösung abseits von Google Analytics. Matomo ist immerhin eine kostenlose Open-Source-Lösung und ermöglicht es die Daten auch auf einem eigenen Server zu speichern - der eben nicht in den USA stehen muss - und wodurch auch nur Sie und der Seitenbetreiber Zugriff auf die Daten hat.

Matomo stellt umfangreiche Informationen in Echtzeit bereit und lässt Seitenbetreiber jede Customer-Journey bis auf die Personenebene nachvollziehen. Die Dashboards lassen sich zudem per Drag-&-Drop an die eigenen Vorlieben anpassen. Was Matomo sonst noch kann, findet Ihr in der kompletten Features-Liste heraus.

Matomo und die DSGVO: Matomo kann so konfiguriert werden, dass alle erhobenen Daten automatisch anonymisiert werden. So werden keine personenbezogenen Daten verarbeitet. Wollen Seitenbetreiber das dennoch tun, bietet Matomo verschiedene Funktionen, um den Einsatz DSGVO-konform zu gestalten.

OWA

Wie Matomo ist auch Open Web Analytics eine Open-Source-Lösung. Das Tool bietet einen ähnlichen Look-and-feel wie Google Analytics und bietet viele der von dort bekannten Funktionen. Da Open Web Analytics unter der GPL-v2-Lizenz steht, ist der Einsatz des Tools kostenfrei. Es gibt keine Limits für die Anzahl der Datensätze und der getrackten Websites. Hierbei bietet das Tool Statistiken zur Benutzung der Site-Conversions und benutzerdefinierten Ereignissen.

Besonders spannend ist die Heatmap-Funktion des Tools mit der die Mausbewegungen auf der Website analysiert werden können. Ähnlich der „Eye-Tracking“-Methode, bei der festgestellt wird, wo der Benutzer zuerst hinschaut, kann mit der „Heatmap“ ermittelt werden, wo die höchste Mauszeiger- und Klick-Aktivität der Website stattfindet.

Open Web Analytics und die DSGVO: Da Open Web Analytics als Open-Source-Lösung ebenfalls auf eigenen Servern betrieben wird, haben Seitenbetreiber auch hier die volle Kontrolle über die Daten. Diese sind nicht bei Drittanbietern gespeichert. Für weitere Ansprüche der DSGVO müssen Seitenbetreiber aber selbst sorgen, da Open Web Analytics hier keine weiteren vorgefertigten Features bietet.

Fazit:

Es gibt natürlich wie fast überall auch Alternativen zu Google Analytics - auch ziemlich leistungsstarke. Wir haben versucht hier mal zwei vorzustellen mit denen wir uns auch selbst befasst haben also nicht nur von Höhrensagen kennen. Hoffentlich hilft das dem Ein oder Anderen beim Umgang mit dem Privacy-Shield Urteil!

Links zum Artikel

Matomo und wie Matomo mit GDPR umgeht
OWA - Open Web Analytics
OWA - GDPR Infos - Git comments


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