(AUT) Google Street View: Datenpanne!

Thomas Reisinger | 21.August 2020

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Google ist mittlerweile nicht nur für Android, Gmail und seine Websuche bekannt, auch regelmäßige Datenschutzpannen rücken Google immer wieder in den Fokus zumindest hier in Europa wo man Datenschutz auch ernst nimmt. Die Frage ist warum ein hochtechnologie Riese aus den USA nicht schafft, was ein kleines Linzer Startup als Dienstleistung bereits namhaften Industrieunternehmen anbietet.

Google Street View ist eine bekannte und beliebte Erweiterung des (noch viel bekannteren und noch viel beliebteren) Dienstes Google Maps. Worum es bei Google Street View geht braucht man wohl niemandem erklären.

Welche Daten werden erfasst

Dass bei flächendeckenden Aufnahmen ganzer Städte auch jede Menge personenbezogene Daten involviert sind leuchtet ein. Hausnummern, Autokennzeichen, Menschen selbst, werden im Zuge des Abfotographierens einer Stadt zwangsweise aufgenommen. Dass dies die Privatsphäre vieler Personen berührt ist auch offensichtlich. Aus diesem Grund wurde der Dienst Google Street View hierzulande zuerst gar nicht zugelassen. Erst 2010 wurde die Erweiterung erlaubt und das auch nur gegen Auflagen:

Die lange Geschichte kurz zusammengefasst

So wurde bereits 2010 (Anmerkung am Rande: JA! Datenschutz gibt es nicht erst seit dem 25. Mai 2018) per Bescheid die Auflage erteilt, dass Gesichter und Autokennzeichen stets unkenntlich sein müssen. Da dies (damals) technisch nicht zuverlässig umsetzbar war, musste man hierzulande auf Street View fürs Erste verzichten und sich bis 2018 gedulden.

Die Pflicht zur Anonymisierung von Gesichtern und Kennzeichen gilt nach wie vor. Seit 2010 haben sich die zur Verfügung stehenden Tools weiterentwickelt und Unternehmen wie Celantur haben sich geformt, die eindrucksvoll zeigen was heute im Anonymisierungsbereich mit Hilfe von KI möglich ist - Celantur ist in der Lage automatisiert Gesichert oder beispielsweise Nummerntafeln zu anonymisieren und stellt das bei Referenzkunden wie Strabag auch in der Praxis unter Beweis.

Bekanntermaßen heißt es, dass man kein Omlette machen kann ohne ein paar Eier zu zerbrechen: So ist das auch bei Google Street View, wo sich gelegentlich dennoch nicht anonymisiertes Bildmaterial einschleicht.

Was tun wenn man selbst betroffen ist?

Die Frage die sich nun auftut: was können die in den obigen Bildern dargestellten Personen tun?
Hier besteht einerseits die Möglichkeit sich bei der Datenschutzbehörde zu beschweren.
Andererseits kann man sich aber auch direkt an Google wenden, da - und da muss man ausnahmsweise sagen, dass man hier bei Google sehr transparent ist - es ein entsprechendes Widerrufsformular speziell für den Google Street View Dienst gibt, welches wir wie immer verlinkt haben.
Weiters verweist Google direkt auf den Verein Datenschutzkodex für Geodatendienste, welcher betroffene Personen bei Beschwerden unterstützt.

Links zum Artikel

Richtlinien für Google Street View (Google)
Widerspruchsformular (Google)
Datenschutzkodex für Geodatendienste
Celantur - Startup aus Linz


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